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Der Wassertropfen, der ein Himbeereis werden wollte

Den Platz für „Originalität“  beim AbraPalabra Geschichtenwettbewerb holte die Klasse 4a. Damit haben Sie einen Ausflug ins Phantasialand gewonnen.

Hier die Gewinnergeschichte von Helena von Lepel:

Es war einmal eine Wolke. Diese Wolke hatte 24 Wassertropfen. Einer von den Wassertropfen war Henri. Er wollte ein Himbeereis werden. Henri guckte fast jeden Tag von seiner Wolke  nach unten und suchte sein Ziel. Eines Tages fand er es endlich: eine Gärtnerei. Da wuchsen ganz viele Himbeeren und diese wurden bestimmt auch zu Himbeereis verarbeitet. Irgendwann war es dann so weit. Der Wolke wurden die 24 Wassertropfen zu schwer und sie ließ es regnen. Beim Regnen drängelte sich Henri vor bis er ganz vorne war. Aber da kam ein Rufen von hinten. Es war auch ein Wassertropfen. Er rief: „He, ich will nach ganz vorne!“ „Aber ich war hier zuerst,“ meinte Henri. „Na, und? Ist doch egal“, sagte der Wassertropfen. „Ich bin übrigens Ben!“ „Tut mir leid, Ben, ich habe mich vorgedrängelt, weil ich ein Himbeereis werden will“, rief Henri. „Oh, ich werde eine Cola“, erwiderte Ben. Henri wollte antworten, aber da kam ein starker Wind und blies sie weg. Die beiden fanden sich auf einem blonden Kopf mit zwei langen Zöpfen wieder. Ben erkannte, dass dieser zu einem Mädchen gehörte Es spannte jetzt ein komisches Ding auf, das wohl vor mehr Wassertropfen schützen sollte. Aber Wassertropfen tun doch nicht weh“; dachten sie und vielen vor Lachen fast aus den Zöpfen. Dann guckte Henri sich nach einer Gärtnerei um. Aber er wusste nicht, wo sie waren, und fand keine Gärtnerei. Inzwischen waren sie bei einem Gebäude angekommen, wo „Waldschule“ drauf stand. Das Mädchen mit den Zöpfen ging auf die Schule zu. Und plötzlich sahen sie ein Klassenzimmer. Aus einem Aquarium mit bunten Fischen winkten ihnen viele Wassertropfen zu. Jetzt kam eine Lehrerin rein und rief: “Guten Morgen Kinder, heute steht Deutsch als erstes auf unserem Stundenplan!“ Deutsch ist für die beiden Wassertropfen nicht sehr schwer. Ben und vor allem Henri riefen immer wieder dazwischen, aber die Menschen konnten sie nicht hören. In dieser Stunde ging es um das Diskutieren über G9 und die beiden Tropfen verstanden erst einmal gar nichts mehr. Die Kinder sollten Argumente für Pro und Contra an die Tafel anschreiben. So hörten die Wassertropfen viele interessante Dinge über das Leben in der Schule. Ihnen taten die Kinder leid, die den ganzen Tag in der Schule sein mussten und nicht in er Sonne Himbeereis schlecken und Cola trinken konnten. Schließlich sagte die Lehrerin: „Nach der Pause haben wir eine Doppelstunde Mathe.“ Henri und Ben stöhnten, in Mathe waren sie grottenschlecht.

Jetzt fiel Henri wieder ein was er eigentlich werden wollte. Zum Glück war gerade Pause und alle Kinder stürmten aus dem Klassezimmer. Mit ihnen die beiden Wassertropfen. Da machte Ben Henri auf etwas aufmerksam: „Guck mal, da ist so eine Art Gärtnerauto auf dem Schulhof und da ist auch ein Gärtner!“ Der Gärtner goss gerade die Blumen mit vielen Wassertropfen, die den beiden fröhlich zuwinkten. „Die haben wahrscheinlich ihr Ziel gefunden“, dachte Ben. Neben dem Gärtnerauto war eine große Pfütze. Plötzlich hatte Ben eine großartige Idee! Er raunte Henri zu: „Siehst du die Pfütze neben dem Auto? Wir könnten ein Bad nehmen, kurz Verwandte treffen und dann ins Auto hochspritzen, wenn der Gärtner losfährt! Vielleicht finden wir ja dann eine Himbeere und eine Colamaschine. Henri tropfte vor Staunen der Mund offen (falls es bei Wassertropfen einen Mund gib). Er sagte: „Ben, du bist genial! Das hätte ja auch mir ´mal einfallen können!“ Gesagt, getan und sie sprangen zu ihren Verwandten in die Pfütze. Die begrüßten die beiden so stürmisch, dass sie vor Begeisterung hoch in das Auto geschleudert wurden. Platsch, da saßen sie auf der Windschutzscheibe. Nach gefühlt mehreren Stunden kam endlich der Gärtner, packte seine Sachen ein und fuhr in die Gärtnerei. Da das Auto von der Fahrt so staubig geworden war, wischte der Gärtner beim Aussteigen einmal mit seinem Taschentuch über die Scheibe samt der beiden Tropfen und steckten es sich so in die Tasche. Weil der Gärtner von der Arbeit durstig geworden war, ging er in die Küche, wo seine Frau ihm in einer Sprudelmaschine eine Cola aufsprudelte. Die Gelegenheit ließ Ben sich nicht entgehen. Schnell verabschiedeten sich die beide Wassertropfen voneinander. Sie waren sich sicher, dass sie sich bald im Wasserkreislauf wiedersehen würden. Als der Mann den Staub aus dem Taschentuch schlug, hüpfte Ben schnell in die Colaflasche. Henri flog aus dem Fenster der Gärtnerei und landete direkt auf einer wunderschönen Himbeere, die zu einem Himbeerfeld gehörte. Dort schlief er gemütlich ein. Er wachte von einem Ruckeln auf und dachte, er wäre schon wieder im Gärtnerauto. Um ihn herum waren aber ganz viel Milch, Himbeeren und Zucker und andere Wassertropfen. Als es plötzlich ganz kalt wurde, wusste er, dass er sein Ziel erreicht hatte!

Tage später stand sein Himbeereis neben zwei Colaflaschen auf einem bunt gedeckten Tisch eines Kindergeburtstages. Da sah er Ben wieder! Sie lachten sich fröhlich zu und feierten mit den Kindern Geburtstag.

Und weil sie ja nicht sterben können, leben sie noch heute!